Eine Norm für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Der Entwurf zur DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ ist veröffentlicht. Ende des Jahres ist der offizielle Startschuss. Für Finanzberater geht es um die Alternative: Wettbewerbsvorteile erlangen – oder abgehängt werden…

Der Entwurf zur DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ ist veröffentlicht. Ende des Jahres ist der offizielle Startschuss. Für Finanzberater geht es um die Alternative: Wettbewerbsvorteile erlangen – oder abgehängt werden.

Rund dreieinhalb Jahre lang haben Verbraucherschützer, Finanzwissenschaftler und hochkarätige Vertreter der Finanzbranche (Banken, Versicherungen, Verbände, Vertriebe) in einem Normausschuss beim Deutschen Institut für Normung rund 20.000 Arbeitsstunden investiert und miteinander gerungen – jetzt ist er da, der Entwurf der neuen DIN-Norm 77230 „Basisfinanzanalyse für Privathaushalte“. Er ist einzusehen unter https://www.din.de/de/mitwirken/entwuerfe/ne-stellung/wdc-beuth:din21:290401347. Bis Anfang August haben Interessierte noch Zeit für fundierte Einlassungen, berechtigte Kritik wird der DIN-Ausschuss berücksichtigen. Voraussichtlich im Oktober erfolgt dann die finale Verabschiedung der Norm 77230, ihre Veröffentlichung kommt zum Jahreswechsel.

Im Kern geht es darum, dass die Finanzberatung nicht mehr vorbei am tatsächlichen Bedarf des Kunden erfolgen kann. Die Bedarfsanalyse richtet sich dabei nach dem Prioritätengrundsatz Sicherung des finanziellen Grundbedarfs – Erhaltung des Lebensstandards – Verbesserung des Lebensstandards.

Messbar positive Einflüsse auf das Beratungsgeschäft

In dem DIN-Ausschuss arbeiteten auf Seiten der Finanzbranche auch die Vertreter der ganz großen Institute mit. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie alle die Norm anwenden werden. So wie es beispielsweise schon heute Maklerpools wie pma oder JDC oder Versicherungsgesellschaften wie die VPV mit dem Vorläufer-Standard, der DIN SPEC 77222 tun. Sie alle berichten von messbar positiven Einflüssen auf Neugeschäft, Kundenzufriedenheit und Vertragsdichte pro Haushalt.

Für sie ist die Anwendung der DIN-Norm 77230 nicht nur ein Qualifikationsnachweis, sondern auch eine Marketingfrage. Ein Defino-Zertifikat gibt Auskunft darüber, dass eine Vertriebsgesellschaft oder ein einzelner Finanzberater nach dieser Norm geprüft ist und sie anwendet. Es ist ein Gütesiegel. In der Praxis bedeutet das: Die Zertifizierung über den sachgemäßen Umgang mit der Norm kann nur in ihrer Gänze erfolgen – oder gar nicht. Ein bisschen Normanwendung gibt es bei keiner DIN-Norm und darf es auch hier nicht geben. Niemals würde ein Handwerker sagen, er richte sich nur halb nach der bekannten DIN ISO 9001.

„Wir werden künftig erkennen, wer gute Finanzberatung macht – und wer nicht“

Was die Norm nicht nur für Verbraucher, sondern auch für die Beratungslandschaft in Deutschland insgesamt bedeutet, beschreibt Deutschlands vielleicht bekanntester Verbraucherschützer Hermann-Josef Tenhagen im Interview mit dem Deutschlandfunk sehr treffend. Kernsätze sind: „Die Norm schmückt künftig Briefbögen.“ Oder sinngemäß: „Wir werden künftig erkennen, wer Finanzberatung gut macht, und wer nicht.“ Mehr ist zu lesen unter http://www.deutschlandfunk.de/finanzberatung-neue-din-norm-fuer-bessere-geldanlage.697.de.html?dram:article_id=420192

Das Analyseverfahren nach DIN 77230 bedeutet keine neuerliche Reglementierung der Berater. Vielmehr bedeutet seine Anwendung ein gutes Stück mehr Haftungssicherheit. Und es ist ein probates Werkzeug für einen Arbeitsschritt, den sie eh unternehmen müssen: Der Soll-/Ist-Vergleich der finanziellen Situation beim Verbraucher. Wird eine zertifizierte Beratungssoftware dafür eingesetzt, haben es Berater also mit einem wesentlichen Baustein im digitalisierten Beratungsprozess zu tun.

 

Kontakt:

DEFINO Institut für Finanznorm GmbH
Dr. Klaus Möller
Bergheimer Str. 147
69115 Heidelberg

Tel: 06221 6733410
Fax: 06221 6734028
E-Mail: k.moeller@defino.de
Web: www.defino.de