Fernstudium für alle!

Zwei Beispiele, die zeigen, wie wandelbar die Finanzbranche ist, wie sie stets mit Neuerungen auf Veränderungen reagiert. Zu beobachten auch, wie sich im gleichen Zuge Aus- und Fortbildungen veränderten. Inhaltlich sowieso aber auch in der Methodik, und nicht erst seit Covid 19. Es dürfte für jeden spannend sein, in dem Aufsatz unseres Netzwerkpartners Thomas Köhler (Zaigen GmbH) noch einmal über all die Jahre die Entwicklungen des digitalen Lernens nachzuverfolgen – sicher mit der Erkenntnis, sich stets für Innovationen offen zu zeigen.

Corona hat uns gezeigt: Ohne Digitalisierung geht auch in der Aus-und Weiterbildung nichts mehr. Die Vorteile des E-Learnings überwiegen eindeutig.

Digitalisierung ist ein schönes Wort, das Politiker hierzulande gerne benutzen und beschwören. Dass andere Länder dabei teilweise viel weiter sind, hat sich im Zuge der Schulschließungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie gezeigt. Digitalisierung im Bildungsbereich eröffnete Chancen für diejenigen, die nicht an klassischen Präsenzveranstaltungen teilnehmen konnten – sei es aufgrund großer Entfernungen oder aus zeitlichen Gründen. Digitalisierung hilft uns auch jetzt, uns trotz aller Unwägbarkeiten und ohne Risiko beruflich weiterzubilden.

Lehrer wie Schüler wurden seit vergangenem Jahr zu Improvisationskünstlern. Angaben aus der PISA-Studie 2018 zeigen, dass das unbefriedigende Ergebnis zu erwarten war:

Nicht einmal 40 Prozent der deutschen Schüler, so ergab damals die Umfrage, hatten Zugriff auf eine Online-Lernplattform. In der Schweiz waren dies knapp die Hälfte (auch kein vorzeigbares Ergebnis), aber 65 Prozent in Österreich. Die Spitzenreiter: Singapur, China und Dänemark mit 90 Prozent oder mehr. Es folgen Qatar, Schweden und Finnland mit 80 Prozent. Sehr unterschiedliche Länder also, die aber in puncto Digitalisierung in Schulen ähnliche Prioritäten setzen.

Homeschooling und Fernstudium jetzt in digitalem Kleid

Lernen zuhause ist ja eigentlich nichts Neues – es hat nur je nach Region und Kultur eine andere Bedeutung. In Deutschland herrscht Schulpflicht, und wer versucht, seine Kinder dieser zu entziehen, bekommt ernsthafte Probleme. Österreich und die meisten Schweizer Kantone gestatten dagegen den Unterricht zuhause unter Auflagen. Kinder auf australischen Farmen würden ja vielleicht sogar freiwillig in die Schule gehen, wenn es nur eine in ihrer Nähe gäbe. Für sie wurde schon ein Modell des staatlichen Homeschoolings entwickelt, als es das Internet noch gar nicht gab – sie hielten per Funk und Post Kontakt mit ihren Lehrern. Auch die ersten Angebote für Fernlernkurse und Fernuniversitäten gab es schon, bevor das Internet allgemein verfügbar wurde. Sie ermöglichten es, sich neben einer Berufstätigkeit oder zumindest unabhängig von einem Ort eine höhere Ausbildung zu verschaffen. Auch hier: Lernende und Lehrer kommunizierten per Post miteinander.

Sowohl die Unterrichtsmodelle für Kinder als auch die Fernlerninstitute und Fernuniversitäten haben durch das Internet enorm gewonnen. Inzwischen ist es sogar möglich, im Ausland zu studieren, ohne je einen Fuß in das Land gesetzt zu haben. Dabei geht zwar die persönliche Erfahrung flöten, die ein echter Auslandsaufenthalt mit sich bringt. Doch es ist dadurch der Zugang zu Qualifikationen möglich, die es zuhause vielleicht gar nicht gibt oder die aufgrund anderer Hindernisse gar nicht zu erreichen gewesen wären. Dieses Modell funktioniert sogar in Pandemie-Zeiten. Fernlernen mag für viele zu Beginn eine aus der Not geborene Alternative zum Präsenzunterricht gewesen sein – siehe australische Kinder im Outback oder Weiterbildung neben einer zum Überleben notwendigen Berufstätigkeit.

Dank des Internets sind Bildung oder Weiterbildung deutlich komfortabler geworden. Sie sind über das Internet heute längst kein Notbehelf mehr, sondern eine bewusste Entscheidung für eine Lernform, die eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht. Sie ist flexibel, spart Fahrzeit oder Umzug und ist meist auch günstiger. Kinder, Pflege von Angehörigen oder einfach ein abseits gelegener Wohnort sind so kein Bildungshindernis mehr, solange die Internetverbindung nur gut genug ist und die notwendige Hardware mit der richtigen Software ausgestattet ist.

Mobile Learning als Königsdisziplin

Als ein Minuspunkt für das Fernlernen gilt meist, dass man viel Selbstdisziplin aufbringen muss und stets „Einzelkämpfer“ ist. Die Technik macht heute allerdings den Austausch mit anderen in Chatgruppen oder Ähnlichem möglich. Manche haben erst in der Pandemie begriffen, wie nützlich Lernplattformen, Videokonferenzen und andere Optionen des Internets sein können. Andere waren früher dran.

Und wo eine Nachfrage ist, gibt es auch einen Markt. „EduTech“ (Educational Technology) war schon vor Covid-19 ein aufstrebender Sektor. Am größten ist dieser Markt übrigens in den USA, gefolgt von Indien, China und Südkorea und Großbritannien. Für manche Programme ist nicht einmal ein eigener Computer nötig – es reicht das Smartphone. Mobile Learning macht seine Anwender sogar unabhängig vom Schreibtisch.

In der Versicherungsbranche sind Weiterbildungen bekanntlich Pflicht: Mindestens 15 Stunden jährlich sollen Kundenberater und Makler nach der europäischen IDD (Insurance Distribution Directive) in Weiterbildung investieren. So soll sichergestellt werden, dass ihr Wissen stets auf dem neuesten Stand ist und sie die Versicherungsnehmer kompetent informieren können.

Neue Lernformen erleichtern das Erlangen von IDD-Fortbildungsstunden

Bildungsanbieter sind hier zwangsweise auf Pandemie-taugliche Modelle wie Webinare und Formen des E-Learning umgeschwenkt, wie beispielsweise die Statistik des deutschen Zertifizierers „gutberaten“ zeigt. Im dritten Quartal, als die Corona-Situation sich vorübergehend verbessert hatte, fragten Makler und Vermittler Präsenzveranstaltungen wieder etwas mehr nach. Sie machen aber nur noch zwölf Prozent aus – im Gegensatz zu 73 Prozent selbstgesteuertem E-Learning plus 13 Prozent gesteuertem E-Learning.

Eins dieser selbstgesteuerten E-Learning-Angebote ist die Lernapp V-Quiz: Hier können Nutzer am Smartphone ihr Wissen mit einem Multiple-Choice-Quiz testen und erweitern. Anwender können zwischen verschiedenen Sachbereichen wählen, in denen sie Wissen auffrischen oder neues erwerben wollen. Ein Belohnungssystem rechnet die richtigen Antworten in IDD-Fortbildungsstunden um. Ganz gleich, ob der Vermittler oder die Beraterin diese während täglicher Bahnfahrten, in der Hängematte oder in Leerlaufphasen zwischen Kundenterminen erworben wurden. In Deutschland ist diese Lern-App von der Weiterbildungsinitiative gutberaten akkreditiert,.

Planungssicherheit durch digitales Lernen

Es lassen sich aktuell nur Vermutungen darüber anstellen, wie die nächsten Jahre aussehen werden. Sicher ist: Mit Covid-19 werden wir noch eine Weile leben müssen und damit
auch mit der Ungewissheit, ob wir Plänespäter auch umsetzen können. Möglicherweise hindern uns Reise- und Kontaktbeschränkungen. Die persönliche Teilnahme an einer Bildungsveranstaltung kann auch zu einem Risiko für die Gesundheit werden. Wollen wir Planungssicherheit, so bleiben E-Learning-Angebote weiterhin die wichtigste Möglichkeit der Fortbildung. Galt die „Einsamkeit“ bisher als einer der Negativpunkte im Fernlernen, so ist sie nun genau seine Stärke – zusätzlich zur freien Orts- und Zeitwahl.

Kontakt:

Thomas Köhler
Founder & CEO
Zaigen GmbH
Speerstraße 28
8038 Zürich

Web: www.v-quiz.de