Versicherungsexperten werden Verbraucherschützer

Unter Führung und Koordination des Bundesverbandes der Sachverständigen für das Versicherungswesen BVSV e.V. entstehen bundesweit BVSV-Verbraucherbüros. Dafür sucht der BVSV Vermittler als Berater. Der VSAV-Monitor sprach mit dem BVSV-Vorstandsvorsitzenden Andreas Schwarz über Motive, Pläne und – Netzwerke…

Unter Führung und Koordination des Bundesverbandes der Sachverständigen für das Versicherungswesen BVSV e.V. entstehen bundesweit BVSV-Verbraucherbüros. Dafür sucht der BVSV Vermittler als Berater. Der VSAV-Monitor sprach mit dem BVSV-Vorstandsvorsitzenden Andreas Schwarz über Motive, Pläne und – Netzwerke.

VSAV-Monitor: Herr Schwarz, welches war Ihre Motivation, bundesweit Verbraucherbüros für Versicherte zu gründen? Wir haben doch schon lauter Verbraucherschützer im Land.

Andreas Schwarz: Jeder kennt die verbreitete Unwissenheit in den Verbraucherzentralen. Es kann nicht sein, dass Berufen mit derart hohen Qualifizierungsvoraussetzungen und Haftungspotential wie dem des Vermittlers von Versicherungen eine Institution wie die Verbraucherzentrale ohne irgendwelche Voraussetzungen oder Haftungen gegenübersteht. Wir sind der Meinung, dass der Verbraucherschutz für Versicherte in die Hände derer gehört, die es können und dürfen. Die jeden Tag mit dieser Thematik zu tun haben. Also, zugelassene und registrierte Vermittler mit der Qualifikation des Sachverständigen für das Versicherungswesen.

Monitor: Könnte da nicht der Verdacht aufkommen, hier würde der Bock zum Gärtner gemacht?

Schwarz: Um diesen Verdacht gar nicht erst entstehen zu lassen, müssen wir und alle Büros sehr deutlich kenntlich machen, dass es sich um gelebten Verbraucherschutz handelt. Ohne, dass der Kunde etwas abschließen muss und aus „Verkaufsdruck“ heraus eine Gesellschaft empfohlen wird. Daher schließen wir eine Kooperation mit dem Verbraucherschutz für Versicherte e.V., um Beratung gegen Wissen zu transferieren. Gerade und genau aus diesem Grund hat die BVSV Sachverständigen GmbH auch eine Zulassung als Versicherungsberater.

Monitor: Sie wollen Verbrauchschutzbüros in allen deutschen Städten eröffnen. Ein ambitioniertes Vorhaben …

Schwarz: Damit nicht genug. In jeder Stadt wird zugehörig zum Verbraucherschutz für Versicherte ein Netzwerk installiert. Jedes Büro wird mit ortsansässigen spezialisierten Anwälten und Steuerberatern zusammenarbeiten, um nicht gegen Rechts- oder Steuerberatungsgesetze zu verstoßen. Echter Verbraucherschutz geht nur mit Rechts- und Steuerberatern. Diese treten dem BVSV bei, bekommen zur Außendarstellung Schild und Bezeichnung Anwalt für den Verbraucherschutz für Versicherte beziehungsweise Steuerberater für den Verbraucherschutz für Versicherte. Diese Anwälte und Steuerberater werden auch auf den Internetseiten wie www.verbraucherschutzindeinerstadt.de beworben.

Monitor: Welche Voraussetzungen muss der künftige Verbraucherschützer erfüllen?

Schwarz: Zunächst einmal reicht es aus, wenn eine Versicherungszulassung gegeben ist. Dann muss er gegen eine einmalige Aufnahmegebühr von 150 Euro Mitglied im BVSV e.V. werden und dort dann jährlich seinen Beitrag von 150 Euro entrichten. Jedem Verbraucherschützer bleibt es außerdem überlassen, freiwillig als Fördermitglied in den Verbraucherschutz für Versicherte e.V. zu einem Jahresbeitrag über 65 Euro einzutreten.

Monitor: Woran orientieren sich Ihre Verbraucherberater?

Schwarz: Außer der kommenden DIN-Norm 77230 zur Finanzanalyse von Verbrauchern gibt es keinen Standard im Versicherungsbereich. Und diese DIN-Norm 77230 bezieht sich aber nicht rein auf Versicherungen und ist keine Norm für die eigentliche Beratung. Ansonsten gab es bislang für Versicherungen keine Standards, bestenfalls Ratings für Versicherungsprodukte. Wir als unabhängiger Verband haben nun Standards für Versicherungssparten entwickelt, die auch über unsere Homepage nachzulesen sind. Wir als Sachverständige glauben, dass unsere Verbraucherbüros damit sehr gut arbeiten können.

Monitor: Wer führt denn die vielen Büros? Wie ist sichergestellt, dass diejenigen auch Ihre Standards anwenden?

Schwarz: Die „Betreiber“ solcher Büros sind alles langjährig erfahrende Personen und sind über das Intranet mit den Sachverständigen, also mit ausgewiesenen Spezialisten für das Versicherungswesen, Spezialisten verbunden. Somit ist auch sichergestellt, dass selbst komplizierte Angelegenheiten der Kunden von Gutachtern auf dem Gebiet beantwortet werden.

Monitor: Und wie sichern Sie die Beratungsqualität Ihrer Verbraucherschützer?

Schwarz: Der Verbraucherschützer muss mit der Belegung von monatlichen Präsenzseminaren in Göttingen eine Ausbildung zum Sachverständigen für das Versicherungswesen absolvieren und diese innerhalb von zwei Jahren mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung abschließen. Das sorgt dafür, dass der Verbraucherschützer mit allen Vorteilen eines Sachverständigen für das Versicherungswesen wie Gerichtsgutachten, Gutachten für Städte und Kommunen, Reputation, Gutachten für Versicherer und andere mehr ausgestattet ist. Damit sollte er befähigt sein, Versicherungskunden gut zu beraten.

Monitor: Wie finanzieren sich Ihre Verbraucherberater und ihre Büros?

Schwarz: Zunächst soll nach und nach in jeder Stadt nur ein Büro eröffnet werden. Die Beratung ist bundesweit an die Gebührenordnung der Verbraucherzentralen angelehnt. Gemäß der Gebührentabelle stehen dem Verbraucherschützer vor Ort 80 Prozent der Beratungsgebühr zu. Der Sachverständige, der die Auskunft über das Intranet beantwortet, erhält zehn Prozent und die Verbände bekommen jeweils fünf Prozent der Beratungsgebühr.

Monitor: Wie kann sich der Verbraucherschützer – losgelöst von seinem eigentlichen Geschäft – für seine Aufgabe organisieren?

Schwarz: Jeder Verbraucherschützer erhält die gleichen Ausrüstungen, die teilweise auch für den täglichen Beratungsbedarf eingesetzt werden dürfen:

  • Software (die auch bei der täglichen Beratung sehr hilfreich ist!!)
  • Intranet
  • Außenschild
  • Aufsteller
  • Visitenkarten
  • Briefpapier usw.

Stand heute sind die Preise hierfür im ersten Jahr bei 500 Euro, im zweiten Jahr bei 300 Euro anzusiedeln. Diese Preise können nach Einholung weiterer Angebote oder durch die zu bestellende Menge sogar noch nach unten abweichen.

Monitor: Sie werben mit dem Nutzen des Vergleichsportals Verivox. Warum, wenn Ihre Berater doch schon ausgebildete Sachverständige sind?

Schwarz: Verivox wird im Versicherungstool die Produkte kenntlich machen, die der BVSV bei den Versicherungsgesellschaften zertifiziert hat. Somit bringt Verivox eine wie von der Politik geforderte Transparenz in die Tools. Die Betreiber eines BVSV-Verbraucherzentrums können zusätzlich alle Tools wie Gas und Strom, DSL, Reisen und Handy einsetzen, um die Kunden zu beraten. Die ersten namhaften Gesellschaften werden gerade zertifiziert.

Kontakt:

Bundesverband der Sachverständigen für das
Versicherungswesen e. V. (BVSV e. V.)
Andreas Schwarz (1. Vorsitzender)
Königsberger Straße 7
27232 Sulingen

Telefon: 0151 41806912
E-Mail: andreas.schwarz@bvsv-ev.de
Web: www.bvsv-ev.de